In feierlichem Rahmen auf dem schattigen Kirchplatz blickte die WG Emmerichenhain auf die zurückliegenden 25 Jahre. Musikalisch umrahmt wurde das Jubiläum vom Posaunenchor der ev. Kirchengemeinde. Nach einer eingehenden Andacht von Pfarrerin Claudia Elsenbast und der Ehrung der verstorbenen Mitglieder begann der 1. Vorsitzende, Axel Göbel, seine Festrede mit dem Rückblick auf die Vereins- und Fraktionsarbeit.
Dabei ging er zunächst auf die Entstehung des Vereins ein, der sich am 4. Mai 1998 aus der im Stadtrat vertretenen Wählergruppe Schwarz bildete. „Ziel war es, die an einen Familiennamen gebundene Wählergruppe auf die Ebene der Dorfgemeinschaft zu stellen und neben der kommunalen auch aktive Vereinsarbeit zu leisten“, sagte Göbel. Er hob hervor, damit sei ein wichtiger Schritt zur Integration von Über- und Aussiedlern sowie weiteren Neubürgern gelungen. Insbesondere bedankte er sich in diesem Zusammenhang bei denjenigen, die sich für die Besuchsdienste verantwortlich zeigen.
Göbel führte weiterhin aus, dass der Verein von ehemals 25 Gründungsmitgliedern auf 122 Personen angewachsen sei. Dies sei ein Viertel aller volljährigen Einwohner des Ortes.
Die anwesenden Gründungsmitglieder wurden mit einem individuellen Geschenk geehrt.
In der Festrede ließ der Vorsitzende noch einmal die vielfältigen Aktivitäten des Vereins Revue passieren. Dabei standen Fahrten in die Parlamentsstädte Mainz, Berlin, Brüssel und Straßburg auf dem Programm. Mehrtagesfahrten nach Hamburg, München, Dresden, Weimar, Maastricht, Harz und Fränkische Schweiz fanden ebenso eine große Resonanz wie Tagesausflüge in die neue Altstadt von Frankfurt, den Regierungsbunker bei Ahrweiler, den Braunkohletagebau in Garzweiler oder ins Salzbergwerk Merkers in Thüringen.
Inzwischen schon traditionell seien die Familienwanderungen, welche alljährlich von Wanderführer Egon Regneri organisiert werden.
Aber auch häufige Arbeitseinsätze wie Arbeiten am Spielplatz, der Hüttenbau für den Weihnachtsmarkt oder die mit finanzieller Unterstützung der Stadt errichtete Bushaltestelle an der B54 wurden von Mitgliedern der WG geleistet. „Für die vielzähligen Aktivitäten erhielten wir bereits 2007 eine Auszeichnung der Verbandgemeinde Rennerod“, berichtete der Festredner.
Geburtstagsgrüße der Kinder des Regenbogenkindergartens unter der Leitung von Kathrin Wingender und der örtlichen Vereine leiteten zu den Grußworten der kommunalen Vertreter über.
Verbandsgemeindebürgermeister Gerrit Müller lobte die Bedeutung des Vereins für die Dorfgemeinschaft. „Der beliebte Dorfnachmittag, der mittelalterliche Weihnachtsmarkt, die mit dem Fußball- und Angelsportverein veranstaltete Kirmes und vieles mehr dokumentieren die wichtige Funktion der WG im Ort“, betonte Müller. Auch Stadtbürgermeister Raimund Schwarwat unterstrich die soziale Rolle und zeigte sich erfreut über die gute Zusammenarbeit mit den Fraktionsmitgliedern der WG im Stadtrat. Als persönliche Spende überreichte er Kassiererin Manuela Seeber den fehlenden Betrag zu 25.000,-€, die von der WG in all den Jahren für soziale und kirchliche Zwecke gespendet wurden.
Ein herzliches Dankeschön richtete der Vorsitzende an die aktuellen und ehemaligen Vertreter und Beigeordneten im Stadtrat. „Jemand, der nie solche Arbeit gemacht hat, kann nur schwer nachvollziehen, wie mühsam es ist, für den Bürger sichtbare Ergebnisse zu erzielen.“ Mit diesen Worten umriss er die Fraktionsarbeit und betonte das Engagement der gewählten Ratsmitglieder, die immer eine Verbesserung von Wohn- und Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger im Blick hätten.
Abschließend bedankte sich Göbel bei allen, die mit ihrem persönlichen Einsatz zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.
Christian Buchner dankte im Namen des Vorstandes Axel Göbel für die 25-jährige Vereinsarbeit in der WG, die er mit dem Amt des Kassierers, des 2. und 1. Vorsitzenden bekleidete. Als besonderes Geschenk überreichte ihm Armin Schneider einen aus Holz geschnitzten Gickel.
Mit Kaffee und gespendetem Kuchen war nachmittags für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Bei den Kindern und Jugendlichen ließen attraktive Spielgeräte rund um den Kirchplatz keine Langeweile aufkommen. Die von Rolf Süß gekochte Erbsensuppe leitete den Abend ein, der bei Live-Musik und besten Wetterbedingungen einen geselligen Verlauf nahm.
Bei einem bayerischen Frühschoppen mit Weißwurst und Brezeln fand das Jubiläum sonntags seinen Ausklang.
HB/LP | Foto: © Lena Petry